Einleitung
Im Rahmen der Gesundheitsförderung, speziell der Primär- und Sekundärprävention von
Zivilisationskrankheiten wie Rückenschmerzen etc. ist die Medizinische Trainingstherapie (MTT) ein
wichtiger Baustein geworden. Vor einiger Zeit überwiegend als Rehabilitationsmaßnahme
eingesetzt, belegen immer mehr wissenschaftliche Studien ihren Nutzen auch als Mittel zur
Vorbeugung und Therapie orthopädischer Problematiken (z. B. diverse Gelenkproblematiken,
Rückenschmerzen, muskuläre Dysbalancen etc.) sowie internistischer Krankheiten (z. B. Diabetes, Hypertonie etc.).
Ziele der MTT
Generell streben wir mit der MTT eine Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer), koordinativen Fähigkeiten (insbesondere Gleichgewicht, Orientierungsfähigkeit etc.) sowie der Beweglichkeit an. Differenziert nach Bewegungsapparat und Herz-Kreislauf-System lassen sich folgende Ziele festhalten:
Muskulo-Skelettales System:
- Vermeidung bzw. Reduktion muskulärer Dysbalancen
- Verbesserung von Muskelkraft/-ausdauer sowie inter- und intramuskulärer Koordination
- Verbesserung der Beweglichkeit durch Optimierung des Bewegungsausmaßes der Gelenke (Gelenkigkeit) und Erhöhung der Dehnfähigkeit der Muskulatur
- Stabilisation der Gelenke
- Verbesserung der Koordination von Bewegungen (u. a. Sturzprophylaxe)
Herz-Kreislauf-System
- Reduktion des Ruheblutdruckes bei gemäßigtem Krafttraining
- Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit (Widerstands- und Erholungsfähigkeit)
- Verbesserung des Stoffwechsels
Inhalte der MTT
Anhand eines ausgewählten Programms, z. B. mit dem Schwerpunkt Rumpfkräftigung/Rückenkräftigung, erfolgt folgendes Prozedere:
Einführung
Zu Beginn der MTT steht grundsätzlich zwei Mal eine 50 Minuten umfassende Einführung. Als Schwerpunkt der ersten Einheit nehmen wir die trainingsrelevanten Daten (Anamnese) des Patienten auf. Standardisierte Tests, u. a. die Leistungsdiagnostik mittels Back-Check zur Beurteilung des aktiven und passiven Bewegungsapparates sowie der Körperstatik, komplettieren den ersten Bereich. Basierend auf den aufgenommenen Daten legen wir die Trainingsziele gemeinsam mit dem Teilnehmer fest und erstellen den Trainingsplan.
Schwerpunkte der zweiten Einheit bilden die Wiederholung und Vertiefung der bereits erlernten Übungen, d. h. die Stabilisation der korrekten Bewegungsausführung. Weitere sinnvolle Übungen können ergänzt werden.
Aufbau des Trainingsplanes:
Der individuell gestaltete Trainingsplan besteht aus
1. Erwärmung:
Aufwärmprogramm (je nach Belastungsvorgabe) auf dem Laufband, Cross-Trainer, (Arm-)Ergometer, Stepper
2. Koordinationsschulung:
Grund- bzw. Ganzkörperstabilisation im Sitzen auf dem Pezziball, im Liegen oder Stehen
3. Mobilisation:
Automobilisation (je nach Belastungsvorgabe) der Wirbelsäule
4. Krafttraining:
Ausgewählte Kräftigungsübungen in offener und geschlossener Kette mit unterschiedlichem koordinativen Anspruch
5. Dehnen:
Ausgewählte Dehnungsübungen vor allem der zur Verkürzung neigenden Muskulatur (individuell angepasst)
6. Abwärmen:
(s. Erwärmung)
Der Umfang des Trainingsplanes, sowie die Belastungsnormative (Intensität, Umfang, Häufigkeit des Trainings) basieren auf den Ergebnissen der Eingangsuntersuchung und der Trainingsziele des Teilnehmers.
Der Trainingsplan wird grundsätzlich nach sechs bis acht Wochen sowie nach Bedarf überprüft und modifiziert.
Die Einführung, Erstellung des Trainingsplanes sowie die Begleitung und Betreuung der Trainierenden erfolgen durch unsere speziell ausgebildeten Physiotherapeuten, Gymnastiklehrer und Diplomsportwissenschaftler.
Die Trainingsmethoden entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft und werden durch uns regelmäßig überprüft. Die Evaluation der Effektivität erfolgt mittels Fragebögen durch unsere Sportwissenschaftler.
Um entsprechende mittel- bis langfristige Trainingseffekte zu erzielen, empfehlen wir eine Trainingshäufigkeit von mindestens zwei bis drei Mal pro Woche.